Gedanken zur DSGVO: Der Monat danach

Ach ja, die DSGVO (oder besser EU-DSGVO). Das leidige Thema, dass überall, aber insgesamt zu spät, durchdiskutiert wurde. Wie viele Kolleginnen und Kollegen der bildverarbeitenden Branche, bin ich natürlich auch von diesem bürokratischen Totalausfall betroffen. Deshalb möchte ich an dieser Stelle ein paar Zeilen dazu notieren. Ich bin für mich zu einem überraschenden Schluss gekommen: Es ist nämlich weniger wild, als gemeinhin angenommen. Wie immer kommt es auf die Perspektive an.

Datenschutz als Chance

Wer 2018 fotografiert oder filmt und sich nicht grundlegend mit IT und Datenschutz auseinandersetzt, hat ein Problem – dass sich aber mit etwas Eigenarbeit regeln lässt. Die Sache ist nämlich die, dass unser Geschäftsmodell zum größten Teil im Netz und auf digitalen Plattformen stattfindet. Portfolios basieren auf WordPress (o.Ä.), Bildbearbeitungsprogramme funken in die Cloud, oder erfordern eine Serververbindung, die in der Regel in die USA läuft. Welche Daten dabei beim Hersteller der Software landen und welche nicht, lässt sich praktisch nicht herausfinden. Übertragen wird aber. So viel ist sicher. Wenn man dann so wie ich den Kunden eine Option zur Cloudspeicherung ihres Films anbietet (ganz wichtig: Serverstandort Deutschland), dann wird das Thema Datenschutz schließlich zum Muss!

Vorteil: Transparenz

Ich habe deshalb schon mit der Konzeption von FELIXVIDEO und meiner Angebote darauf geachtet, wo und wie Daten verarbeitet werden. Dass durch die DSGVO Bilder nunmehr als personenbezogene Daten gelten ist zwar ein ärgerlicher Beigeschmack, relativ gesehen aber halb so wild. So ermöglicht die Aufklärung über die Verarbeitung von Daten, dass ein ganz neues Vertrauensverhältnis zum Kunden aufgebaut werden kann. Der Vorteil ist, dass langfristig einige schwarze Schafe vom Markt verschwinden könnten.

Bei der Konzeption von FELIXVIDEO war und ist der Faktor Transparenz ein wesentlicher Teil des Geschäftsmodells. Deshalb habe ich auch die Preise für meine Hochzeitsfilme veröffentlicht. Etwas, dass vor allem hier in Deutschland viel zu selten gemacht wird.

Über die DSGVO könnte ich natürlich auch jammern, doch das nutzt langfristig nichts. Entweder ich arrangiere mich mit den Gegebenheiten, oder ich suche mir ein anderes Geschäftsfeld. Ich habe die DSGVO für mich als Chance zur Transparenz begriffen und kläre deshalb mit einem kleinen Flyer, der zu einer Unterseite verweist, über die mögliche Verarbeitung der Daten auf. Das Ganze habe ich (hoffentlich) so formuliert, dass es einfach und verständlich ist.

Flyer mit DSGVO Hinweisen zum Datenschutz
Der FELIXVIDEO Flyer mit Hinweisen zum Datenschutz und Datenverarbeitung.

Alles halb so wild?

Natürlich bleiben einige Fragezeichen: Wie ist es z.B., wenn ein Hochzeitsgast der Datenverarbeitung, also der Aufnahme von sich, widerspricht? Hier ist sicher etwas Fingerspitzengefühl gefragt, doch liegt dies wohl in erster Linie in der Hand der Gastgeber. Denn ohne Datenverarbeitung ist und war es de facto gar nicht möglich Hochzeitsfotos oder Videos zu erstellen – auch vor der DSGVO nicht. Für das Portfolio sollten ohnehin nur Werke und Ausschnitte mit Einwilligung der dargestellten Personen veröffentlicht werden. Hier muss also ein Großteil der Gäste keine Bedenken haben.

Ich hoffe ich konnte Dir mit diesem Beitrag einen Mehrwert bieten und freue mich darüber, wenn Dir mein Geschreibsel gefallen hat. Wenn Du jetzt danke dafür sagen möchtest und Dich fragst, wo denn die Kommentarfunktion ist: Die habe ich bereits vor Inkrafttreten der DSGVO deaktiviert. Einfach weil zu viele Spambots unterwegs sind. Du kannst mich aber gerne auf Facebook besuchen und dort einen Like hinterlassen. Dass Du dabei Deine Daten in die Hand von Facebook Inc. gibst, sollte Dir mit der Registrierung auf dieser Plattform aber klar gewesen sein.

 

Beste Grüße

Felix

 

PS: Vielleicht ist Dir das kleine hellblaue Icon am rechten Seitenrand und unter diesem Post aufgefallen. Das ist eine Möglichkeit mir ein kleines Trinkgeld in Form von Stellar Lumens (XLM), einer Kryptowährung, zu hinterlassen. Natürlich bleibt sämtlicher Inhalt auf meiner Seite kostenlos und frei verfügbar. Betrachte es als Gimmick und Möglichkeit für Fans von Kryptowährungen.

Danke, dass Du mir ein paar Lumens gesendet hast. Jede Transaktion hilft, damit Kryptowährungen auch im Mainstream ankommen.


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