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  • Das war 2019!

    Das Jahr ist vorbei und mit 2019 ist sogar ein komplettes Jahrzehnt Geschichte. Natürlich komme ich um einen Jahresrückblick nicht herum. Schließlich nimmt die kleine Unternehmung FELIXVIDEO einen bedeutenden Teil meines Lebens ein und zudem liegt mir Transparenz gegenüber Euch als Kunden und Lesern am Herzen.

     Zwischen Stress und Lehrgeld

    Rückblickend betrachtet war das vergangene Jahr außerordentlich erfolgreich. Über eine mangelnde Auftragslage konnte ich mich nicht beschweren. Dennoch war die Auswirkung auf den Umsatz in der ersten Hälfte des Jahres eher gering. Natürlich befindet sich ein junges Unternehmen in einer Findungsphase, vieles muss noch ausprobiert werden. Manches klappt einfach nicht so richtig. Deshalb war es mir auch ein Anliegen, diese Findungsphase in meine Preise einzukalkulieren. Diese lagen oftmals unterhalb einer Gewinnzone. Der Umsatz reichte aber für nötige Investitionen und für eine schwarze Null. Für 2020 steht hier aber ein Umdenken an, denn schließlich ist Wohlstandsaufbau auch in meinem Interesse. 

    Vielleicht ist nicht jeder Film ein Meisterwerk geworden, vielleicht war nicht jedes Projekt einfach. Doch am Ende zählt ein gutes Ergebnis und eine positive Zusammenarbeit. Durch Folgeaufträge für dieses Jahr wurde mein Anspruch in dieser Hinsicht bestätigt.

     Ein neues Portfolio

    Mit dem Wachstum kommen auch weitere Verantwortungen. Hierzu gehört als Medienproduzent auch ein ansehnliches Portfolio. Im Laufe von 2019 habe ich deshalb felixvideo.de neu gestaltet und versucht eine möglichst zugängliche Website zu bauen. Aktivitäten auf Facebook und Instagram sind hingegen eher gering. Facebook ist als Kommunikationsplattform wunderbar und es erreichen mich auch jede Menge Nachrichten. Instagram scheint leider einen Weg zum Influencer-Marketing und kommerzialisierung zu gehen. Wo ich einst Inspiration und Community fand, findet heute nur noch Werbung statt. Das ist schade, aber aus unternehmerischer Sicht von Facebook natürlich sinnvoll. Mal sehen, wie sich diese Plattform entwickelt.

     Der YouTube Boom

    Wo wir bei Social-Media sind: Ich war sehr überrascht, wie extrem gut sich mein YouTube-Kanal entwickelt hat. Ohne Werbung oder großartige SEO-Spielereien erreichen meine Videos dort tausende Menschen. Das zeigt mir, dass diese Plattform nach wie vor großes Potential hat. Gleichfalls werde ich in meiner Arbeit durch Feedback und viele Kommentare bestätigt. Vielen Dank dafür! Letztlich hilft all dies dabei, meine Arbeit weiterzuentwickeln und zu verbessern.

    Der Blog

     Natürlich sind auch wieder einige Blog-Beiträge entstanden. Schreiben gehört genauso zu meiner Arbeit, von daher mache ich das auch nach wie vor gerne. Ab und zu erreicht mich auch Feedback, doch dies ist eher gering. Nichtsdestotrotz helfen mir diese Artikel, meine Arbeit zu reflektieren und natürlich hoffe ich auch, dass Euch diese einen Mehrwert bieten. Natürlich könnt Ihr mir jederzeit eine Mail schreiben, falls Euch ein Artikel besonders gut gefällt. Eine Kommentarfunktion wird hier leider nicht existieren. Doch dazu später mehr.

    Im Moment denke ich darüber nach, diese Blogbeiträge auch in Videoform zu verfassen. Was daraus wird, wird die Zeit zeigen. 

    Weitere Entwicklungen

    Auch wenn ich es gerne vermieden hätte: Aber FELIXVIDEO musste in diesem Jahr sogar politisch werden. Mit der Absegnung der neuen Urheberrechtsreform könnten schwierige Jahre einbrechen. Im Moment steht noch zur Debatte, inwieweit sich dies auf die Arbeit auswirkt. Doch am Ende werden wir weniger Vielfalt haben und ein deutliches Mehr an Kontrolle. Auch als Künstler ist mir diese Entwicklung ein Dorn im Auge. Dass sich solche Eingriffe in das (Digitale)Leben der Bürger unmittelbar auswirkt hat schon die Einführung der DSGVO gezeigt. Cookie Banner wegklicken, Mehraufwand für KMUs, mehr Kontrolle, höhere Kosten. Zudem wurde dadurch eine Kommentarfunktion für diesen Blog unmöglich gemacht. Ich für meinen Teil schlüpfe dann lieber in den Long-Tail der Tech-Giganten. Ob das so gewollt war? 

    Wie immer im Leben geht es auf und ab. Für FELIXVIDEO war 2019 jedenfalls eher positiv. Rückblickend betrachtet sogar sehr! Schließlich fing hier alles nur mit einer groben Idee an. Natürlich hätte ich diese Erfolge niemals alleine erreichen können. Das Vertrauen von Euch Kunden, die Ideen von Freunden, die Kommentare von Euch Followern. Diese Bausteine sind es, die dieses kleine Unternehmen in die Zukunft führen. Ich kann mich dafür nur ganz herzlich bedanken und freue mich unheimlich auf die kommenden Monate!

  • Zeit, Wachstum und die Arbeit als Freiberufler

    In diesem Beitrag möchte ich meine Perspektive auf die Arbeit als Freiberufler teilen und erläutern, warum die Beauftragung von externen Dienstleistern wie mir für Unternehmen so wertvoll sein kann. Im Zentrum steht dabei ein Faktor, der in der heutigen Wirtschaft eine Schlüsselrolle spielt: die Zeit.

    Arbeitsteilung: Ein Eckpfeiler der modernen Wirtschaft

    Unsere moderne (Post-)Industriegesellschaft hat sich maßgeblich durch Arbeitsteilung entwickelt. Schon in der Geschichte spielen Handelsbeziehungen eine wichtige Rolle für den globalen Wohlstand. Aber nicht nur der Austausch von Waren, sondern auch die Verteilung von Aufgaben auf Spezialisten ist entscheidend für langfristiges Wachstum.

    Daher ist es sinnvoll, bestimmte Aufgaben auszulagern – besonders für Selbstständige und kleinere Unternehmen, die oft gezwungen sind, viele Aufgaben selbst zu übernehmen. Die Frage ist dann: Welche Aufgaben sollten intern erledigt und welche ausgelagert werden? Unternehmensgröße, Schwerpunkt und Kosten spielen hierbei eine Rolle. Lohnt sich ein dauerhaftes Gehalt für einen internen Experten, oder ist die punktuelle Beauftragung eines Freiberuflers eine effizientere Lösung, die langfristige Beziehungen ermöglicht?

    Zeit: Ein Wert jenseits des Geldes

    Neben rein wirtschaftlichen Überlegungen steht ein unschätzbarer Wert im Raum: unsere Zeit. „Zeit ist Geld“, heißt es oft. Aber nicht alles, was glänzt, ist Gold. Zeit steht auch für Qualität. Ein Cheeseburger, der in einer Minute produziert wird, kann geschmacklich nicht mit einem 12 Stunden lang geschmorten Pulled Pork mithalten.

    Für Unternehmen geht es also nicht nur um Kosteneinsparungen, sondern um eine effiziente und sinnvolle Verteilung der Zeit. Das gilt insbesondere für spezialisierte Tätigkeiten wie Videoschnitt (kleiner Seitenhieb auf meine Dienstleistung, hehe), Design, wissenschaftliches Arbeiten und andere Bereiche, die tiefgehendes Fachwissen erfordern.

    Die Beauftragung von Freiberuflern, die dieses Wissen bereits besitzen und Unternehmen beratend zur Seite stehen können, ist daher eine kluge Investition.

    Zeit als Motor für Wachstum und Qualität

    Ich bin überzeugt, dass Zeit ein wesentlicher Bestandteil von herausragender Qualität ist – sei es in der Dienstleistung oder im Produkt. Gleichzeitig ist eine hohe Qualität ein Merkmal von Wohlstand (solide Verarbeitung, exzellente Versorgung, zwischenmenschliche Beziehungen).

    Aber wie passt das mit dem Thema Wachstum zusammen? Verlangsamt mehr Zeit nicht zwangsläufig das Wachstum? Hier kommt erneut die Verlagerung von Aufgaben an externe Freiberufler und Dienstleister ins Spiel. Wenn ein Unternehmer FELIXVIDEO für eine Videoproduktion beauftragt, z.B. für E-Learning-Videos, spart er diese Zeit im eigenen Unternehmen. Er kann sich auf die Entwicklung von Produkten und Projekten konzentrieren, während ich mich zuverlässig um die Videoerstellung kümmere.

    Am Ende geht es nicht nur um quantitatives, sondern auch um qualitatives Wachstum. Um eine Diversifizierung von Projekten zu erreichen.

  • Die Frage nach der Relevanz: Was wirklich zählt in der Content-Erstellung

    Beim Verfassen des nächsten Blogeintrags kam mir das Thema „Relevanz“ wieder einmal in den Sinn. Was bedeutet „relevant“ eigentlich? Was ist für mich relevant? Und, noch wichtiger: Was ist für dich, meinen potenziellen Kunden oder Leser, wirklich relevant? Diese Frage möchte ich in diesem Beitrag kurz beleuchten.

    Was bedeutet Relevanz?

    Eine kurze Recherche auf einer beliebigen Suchmaschine zeigt, dass „Relevanz“ besonders in der Werbewirtschaft eine wichtige Rolle spielt. Google selbst definiert Relevanz in einem eigenen Dossier als das, „was der Nutzer wahrscheinlich sucht.“ Das ist, gelinde gesagt, ziemlich schwammig. Der Duden beschreibt Relevanz als „Bedeutsamkeit in einem bestimmten Zusammenhang.“ Auch diese Definition finde ich ziemlich sparsam und wenig greifbar.

    Könnte Relevanz also eine Art Voodoo sein?

    Oder ist es vielleicht doch mehr als nur ein Schlagwort der Werbeindustrie? Ich komme meinen eigenen Überlegungen zum Thema näher, wenn ich mir die Frage stelle, welche Inhalte für den Kunden (Leser, Zuschauer) wirklich interessant und hilfreich sein könnten. Aber genau das macht die Sache so knifflig. Was ist wirklich interessant für dich? Was möchtest du sehen, wenn du diesen Blog besuchst oder meinen YouTube-Kanal abonnierst? Da ich, wie jeder, in meiner eigenen Filterblase gefangen bin und beispielsweise den Feinheiten des Videoschnitts vielleicht mehr abgewinnen kann als viele andere, ist es eine echte Herausforderung, hier relevante Inhalte zu liefern. Manche „Werbe-Gurus“ schlagen vor, einfach alles aus dem (Geschäfts-)Alltag zu dokumentieren und ohne große Filter zu veröffentlichen (Masse statt Klasse?). Aber ist das wirklich die Lösung? Will ich nicht lieber einen klaren Mehrwert bieten mit dem, was ich in die digitale Welt entlasse? Müssen wir wirklich jeden Content zwanghaft an Algorithmen anpassen, kurze Sätze und simpelste Sprache inklusive?

    Der Fokus auf den Mehrwert: Expertise, die sich auszahlt

    Während ich diese Zeilen tippe, muss ich zugeben, dass ich auf viele dieser Fragen noch keine abschließenden Antworten habe. Aber ich versuche weiterhin, Inhalte anzubieten, die ich selbst für interessant und hilfreich halte, in der Hoffnung, dass du das auch so siehst. Mein Credo ist: Weniger, aber dafür bessere Qualität. Das ist meiner Meinung nach zielführender, als das bloße Bespielen von Algorithmen. In meiner Arbeit als Videoproduzent hier im schönen Sauerland, liegt mein Fokus darauf, dir einen Mehrwert zu bieten – sei es durch eine professionelle Dokumentation deines Events oder durch die kreative Umsetzung deiner Unternehmensbotschaft.

  • Erinnerungen und ihre Filter

    Kürzlich habe ich eine Dokumentation über den Fotografen Andreas Gursky gesehen. Gursky ist bekannt für seine großformatigen Fotografien oft eher alltäglicher Orte. Durch den geschickten Einsatz von Perspektive – und natürlich ein wenig Bearbeitung – verleiht er seinen Fotos eine beeindruckende Monumentalität. Besonders interessant fand ich ein Interview im Film, in dem Gursky nach dem Wesen seiner Kunst gefragt wurde. Dabei ging es auch darum, wie wichtig es ist, Orte in Fotografien einzufangen, quasi Erinnerungen zu schaffen. Gurskys Antwort war, dass seine Fotos niemals wirkliche Erinnerungen seien, sondern lediglich Interpretationen dieser Orte.

    Eine kuratierte Wahrheit

    Meine Filme sind ja zu einem großen Teil Ausschnitte aus dem Leben meiner Kunden (also vielleicht sogar aus deinem Leben?). Und genau hier liegt das Problem: Diese Fragmente sind eben nur Ausschnitte. Niemals können diese Filme objektive Erinnerungen an ein Ereignis sein. Natürlich versuche ich, so viel wie möglich vom Tag einzufangen. Aber selbst wenn ich eine bestimmte Szene mit der Kamera festhalte, ist dieser Ausschnitt ein Moment, den ich als beachtenswert empfunden habe. Insofern ist ein Video von deinem Event immer auch eine kuratierte Erinnerung von mir.

    Ich finde diesen Gedanken gleichzeitig faszinierend und erschreckend. Er zeigt, welches Potenzial Medien zur Manipulation haben (man denke an Pressemitteilungen, die von PR-Sprechern verfasst werden). Natürlich stellt sich dann die Frage, inwieweit es überhaupt möglich ist, Erinnerungen objektiv zu konservieren, und welche ethischen Richtlinien wir dafür bräuchten. Auf der anderen Seite sind individuelle Erinnerungen ja ohneh immer subjektiv. Aber gilt das auch für Erinnerungen, die durch den Filter der Kamera aufgenommen wurden?

    Der Ruf nach Authentizität: Weniger Schein, mehr Sein

    Aus diesem Grund versuche ich in meiner Arbeit, diese „Filter“ so wenig wie möglich zu benutzen. Ich bemühe mich um authentische Bilder und vermeide übermäßige Verfremdung. Minimalismus spielt dabei eine wichtige Rolle für mich.

  • Minimalismus für Filmemacher und Content-Creator

    Minimalismus kann für Filmemacher und Content-Creator hilfreich sein. Es geht darum, sich auf das Wesentliche zu fokussieren. Außerdem verbindet sich Minimalismus für mich mit Effizienz und letztlich Kostenersparnis – wichtige Faktoren wenn es ums Geschäftsleben geht.

    Minimalismus für Filmemacher: Eine sinnvolle Verbindung

    Gegen Besitz an sich ist natürlich nichts einzuwenden. Im Zweifel lässt sich Überflüssiges ja immer noch verkaufen oder verschenken. Und falls du dich jetzt fragst, ob es sinnvoll ist, den eigenen Besitz zu reduzieren: Dafür ist es nie zu spät!

    Allerdings bringt das Filmemachen oft mit sich, eine Menge Equipment anzusammeln. Manche Dinge sind sinnvoll, andere weniger. Ich versuche bewusst, auf kompakte und vielseitige Ausrüstung zu setzen. Diese ist nicht nur oft günstiger, sondern auch flexibler einsetzbar. Es macht einen enormen Unterschied, ob man eine schwere Schulterkamera herumschleppt oder eine leichte spiegellose Systemkamera verwendet.

    Den größten Vorteil von Minimalismus merke ich aber beim Schneiden meiner Videos (und deiner, falls ich für dich arbeite). Zum einen bin ich überzeugt, dass ich durch diese minimalistische Herangehensweise meinen eigenen Stil finden und kultivieren konnte – einen wichtigen Eckpfeiler meiner Arbeit. Zum anderen finde ich, dass übertriebenes Editing zwar auf den ersten Blick beeindruckend wirken kann, sich aber oft schnell abnutzt. Da es mir wichtig ist, dass deine Erinnerungen oder dein Content auch in 10 Jahren noch gut aussehen, bemühe ich mich um einen zeitlosen Stil. Natürlich lasse ich mich vom aktuellen Zeitgeist inspirieren und baue auch mal die eine oder andere Spielerei ein, aber wie in vielen Lebensbereichen macht die Dosis das Gift.

    Weniger ist mehr: Effizienz und Klarheit

    Eine gesunde Portion Minimalismus entrümpelt den Alltag erheblich. Wenn du weniger Besitz anhäufst, brauchst du weniger Platz und eine kleinere Wohnung, was wiederum Mietkosten spart. Wenn du die Arbeit auf das Wesentliche reduzierst, bist du effizienter und verzettelst dich nicht in Nebensächlichkeiten. Ich habe festgestellt, dass ich durch bewusste Reduktion meine Ziele klarer formulieren konnte – sowohl im Privaten als auch im Geschäftlichen. Minimalismus ist meiner Meinung nach ein wesentlicher Grund, warum FELIXVIDEO wirtschaftlich erfolgreich ist.

    Auch wenn der Fokus hier nicht primär auf Filmemachen liegt, bietet das Buch Minimalismus: Der neue Leicht-Sinn von The Minimalists Inspiration*, wie Minimalismus in verschiedenen Lebensbereichen angewendet werden kann. Für Filmemacher und Content Creator kann dies helfen, den Fokus auf das Wesentliche zu legen und kreativen Ballast abzuwerfen.

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  • Arbeit, Hustle-Culture und Muße

    Mir fällt auf, dass meine Umgebung zunehmend von einem unaufhörlichen Streben, einer Hustle-Culture, geprägt ist. Arbeit, Selbstoptimierung, „Life Goals“ – die Buzzwords sind vielfältig. Im angelsächsischen Raum spricht man von „Hustle-Culture“. Ich selbst verspüre dieses Bedürfnis zwar nicht aber das ist Grund genug, darüber einmal nachzudenken.

    Ist das Arbeit?

    Die Frage, was wir überhaupt als „Arbeit“ definieren, ist komplex. Ist das Verfassen dieses Blogposts Arbeit? Für mich geht die Bearbeitung eines Videos vielleicht schneller von der Hand als einem Koch die Zubereitung von Kaiserschmarrn. Das kann sich je nach Situation und Übung umkehren. Mit der Erfahrung sinkt der Stresspegel, wobei nicht jeder Stress negativ ist. Aber selbst wenn eine Tätigkeit Freude bereitet: Dauerhafte Belastung ist für mich nicht mit Erfüllung gleichzusetzen. Ohne Pausen droht Burnout, ein alles andere als erstrebenswertes „Life Goal“.

    Die Verlockung der Hustle-Culture

    Warum haben Weisheiten zur „Hustle-Culture“ oder Selbstoptimierung solchen Zulauf? Vermutlich, weil sie sich gut verkaufen. Erfolg wirkt attraktiv, Aktivität vermittelt Bedeutung. Das mag biologisch bedingt sein (der Kampf ums Überleben), und die Geschichten von Gewinnern sind nun mal spannend. Autobiografien wie die von Elon Musk oder Arnold Schwarzenegger faszinieren mich auch. Aber wie sähe ein Buch über Passivität aus? Gleichzeitig feiern Kultfilme wie „The Big Lebowski“ den Müßiggang. Doch auch diese Figur braucht letztendlich eine Motivation, einen Grund sich zu bewegen.

    Mein persönlicher Balanceakt

    Was hat das alles mit FELIXVIDEO zu tun? Als jemand, der Geschichten in Bewegtbilder verwandelt, eine ganze Menge. Denn eine Geschichte braucht eine Art „Hook“, um Aufmerksamkeit zu erregen, besonders angesichts der Content-Flut. Hier mag ich mich selbst der Überdramatisierung schuldig machen. Aber vielleicht ist es auch nur eine Frage der Perspektive – eine berufliche „Blase“, in der ich gefangen bin.

    Muße ist wichtig!

    Ich glaube, es geht darum, ein persönliches Gleichgewicht zu finden. Und sich nicht von schillernden „Hustle“-Botschaften blenden zu lassen. Muße ist genauso wichtig wie Aktivität. Das Gehirn braucht Entspannung, um kreativ zu sein. Wie ein Muskel braucht auch der Verstand regelmäßige Pausen. Das richtige Maß ist individuell. Manchmal scheint mir, ich nehme mir zu viel Zeit. Aber dann kommen Phasen der Dauerbelastung, und plötzlich wird klar: Jede Stunde der Ruhe ist ein Geschenk, und vieles, was uns umgibt, ist nur „Rauschen“.

    Das Buch Konzentriert arbeiten: Regeln für eine Welt voller Ablenkungen* von Cal Newport untersucht die Fähigkeit, ohne Ablenkung zu arbeiten, und gibt wertvolle Impulse für produktive Schaffensphasen und bewusste Pausen. Meiner Meinung nach ein sehr passendes Werk für jeden, der über die Balance zwischen Hustle und Muße reflektiert.

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  • Glaubwürdige Charakterentwicklung in Videoproduktionen

    In diesem Beitrag möchte ich der Frage nachgehen, wie ein wirklich gute Charakterentwicklung in Videoproduktionen funktioniert. Das ist ein essenzieller Punkt, wenn es um komplexe Geschichten geht.

    Charakterentwicklung Schritt für Schritt

    Zum Thema Charakterentwicklung gibt es unzählige Theorien und Ansätze. Ich persönlich fand dieses YouTube-Video damals sehr hilfreich. Dort wird die Entwicklung einer Figur „von der Zehenspitze bis zum Haaransatz“ verfolgt – im wahrsten Sinne des Wortes. Was nach viel Arbeit und Nachdenken klingt, ist es auch. Denn ein glaubwürdiger Charakter braucht Tiefe. Die Art von Tiefe, die man vielleicht aus langen Gesprächen mit dem Partner, dem besten Freund oder der Familie kennt. Und diese Tiefe entwickelt sich nicht über Nacht.

    Bleib authentisch!

    Stell dir diese Entwicklung als einen fortlaufenden Dialog mit einem imaginären Freund vor. Du möchtest diese Person bis ins kleinste Detail kennenlernen. Dabei können auch unerwartete Seiten zum Vorschein kommen. Und es ist absolut erlaubt zu experimentieren. Das gilt nicht nur im Kopf, sondern auch im realen Leben, auch wenn man damit vielleicht mal aneckt. Aber genau diese Facetten machen eine Figur (und einen Menschen) erst glaubwürdig.

    Ein gutes Beispiel dafür sind Vlogger: Lange habe ich mich gefragt, was so faszinierend an Vloggern ist. Heute weiß ich, dass es auch hier auf den individuellen Charakter ankommt. Ich muss die Person nicht einmal sympathisch finden, sie muss nur interessant sein. Das geschieht, indem sich die Person öffnet und viele verschiedene Seiten von sich preisgibt. Ob es im Einzelfall gut oder schlecht ist, sich im Internet so zu zeigen, ist eine andere Diskussion. Hier geht es lediglich um die Erschaffung einer „Figur“. Die wirklich guten Vlogger schaffen es sogar, eine Art Illusion von sich selbst zu spielen und damit eine Charakterentwicklung in ihren Videoproduktionen zu personifizieren.

    Kommunikation als Schlüssel zur Charaktertiefe

    Was bedeutet das jetzt aber für die Erschaffung einer fiktiven Figur, insbesondere für Videoproduktionen? Als Autor oder Drehbuchautor musst du dich mit den unterschiedlichsten Persönlichkeiten auseinandersetzen. Auch wenn das unangenehm ist und vielleicht deinen tiefsten moralischen Überzeugungen widerspricht. Ob dazu das persönliche Gespräch mit solchen Menschen nötig ist, hängt sicher vom Umfang des Projekts ab. Aber wie willst du den glaubhaften Charakter eines Börsenmaklers erschaffen, wenn du selbst noch nie etwas mit Aktienhandel zu tun hattest? Wie willst du Armut authentisch darstellen, wenn du selbst in Wohlstand lebst?

    Diese Fragen ließen sich endlos weiterführen. Aber du siehst, ein guter Charakter entsteht nicht in wenigen Stunden. Das erfordert Zeit, Hingabe und den Mut, aus dem eigenen gedanklichen Käfig auszubrechen – selbst wenn das manchmal unangenehm ist.

    Wenn du mehr über Charakterentwicklung und Konzeption lernen möchtest, eignet sich Rette die Katze!* von Blake Snyder als Einstiegslektüre. Ich habe daraus einige Denkanstöße für meine eigene Arbeit als Videoproduzent bekommen.

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  • Communication Is King!

    Nachdem ich in den letzten Beiträgen über die Flut an Content und das Content-Paradox gesprochen habe, möchte ich einen anderen wichtigen Aspekt beleuchten: Communication Is King! Denn aller gute Content nutzt nichts, wenn die Verständigung zwischen Dienstleister und Kunde nicht funktioniert.

    Missverständnisse und die Kunst, sie zu vermeiden

    Missverständnisse sind in der Kommunikation allgegenwärtig. Aber sie sind oft vermeidbar, wenn man sich die Zeit nimmt, die individuellen Wünsche klar und deutlich zu formulieren. Das gilt für kleine Projekte genauso wie für komplexe Produktionen, die sich über Wochen hinziehen. Wenn nur zwei Parteien involviert sind, ist die Suche nach dem passenden Ergebnis meist unkompliziert. Schwieriger wird es, wenn mehr Menschen beteiligt sind.

    Die Herausforderung der Zielgruppenansprache

    In der Content Produktion kann mangelnde Kommunikation mit der Zielgruppe schwerwiegende Folgen haben. Es ist zwar unmöglich, die individuellen Meinungen jedes Einzelnen exakt zu erfassen, aber es ist wichtig, die Kommentare der Community ernst zu nehmen und zu verstehen.

    Vor dem Hintergrund der Content-Flut gewinnt der Wert einer präzisen und konstruktiven Kommunikation noch mehr an Bedeutung. Denn gute Kommunikation sorgt für guten und hochwertigen Content. Wir müssen uns bewusst machen, wie wichtig es ist, unsere Wünsche präzise zu formulieren und Feedback sachlich und konstruktiv zu geben. Communication Is King! Außerdem reduziert gute Kommunikation Stress und steigert die Qualität des Endprodukts.

    Kommunikation als Fundament im Content-Business

    Kommunikation ist im Content-Bereich unverzichtbar. Community-Interaktion ist der Schlüssel zum Erfolg auf Plattformen wie YouTube. Es ist entscheidend zu erkennen, dass es sich um eine Wechselbeziehung handelt. Content wird besser durch Austausch. Vielleicht können wir gemeinsam die Content-Flut und Filterblasen eindämmen, indem wir klarer kommunizieren, was wir erwarten und was wir schätzen.

     

     

  • Vom Content zur Filterblase: Den Algorithmus überwinden

    Ich bin noch nicht ganz fertig mit dem Thema Content-Überangebot und möchte heute die daraus resultierende Filterblase – oder, wie ich es lieber nenne, Junkbubble – näher beleuchten.

    Willkommen in der Junkbubble

    Die Algorithmen der großen Medienplattformen sorgen leider nicht immer dafür, dass uns hochwertige Inhalte angezeigt werden. Stattdessen bekommen wir vor allem das, was für uns in genau diesem Moment „relevant“ ist. Aber Relevanz ist ein äußerst dehnbarer Begriff. Morgens ist für mich beispielsweise Kaffee viel relevanter als ein Wiener Schnitzel, während sich das am Abend durchaus ändern kann. Algorithmen sagen also auf Basis unseres bisherigen Konsums voraus, was wir zukünftig konsumieren werden. Doch unsere Zukunft ist ständig im Wandel, genau wie unser Geschmack und unsere momentanen Bedürfnisse. Dass eine algorithmusbasierte Vorauswahl zwangsläufig zu einer Filterblase führt, liegt auf der Hand. Die entscheidende Frage ist, wie präzise diese Vorhersagemodelle tatsächlich sind. Diese Modelle sind mathematisch extrem komplex und sollten daher mit einer gewissen Skepsis betrachtet werden. Nicht alle Aspekte unseres Lebens lassen sich eben so einfach maschinell vorhersagen.

     Verschaffe Dir einen Überblick!

    Aber wie sollen wir auch den Überblick behalten? Bis auf Hashtags (auf Bild- und Videoplattformen) sind die meisten Suchfunktionen ja mittlerweile sehr reduziert. Und wer weiß schon, ob diese vom Creator richtig gesetzt wurden? Meiner Meinung nach ist es viel sinnvoller, sich die konkrete Frage zu stellen: „Was will ich eigentlich sehen?“ Und die Antwort, die du vielleicht schon erahnst: Kommunikation. Es gibt keinen besseren Weg, die vorgefertigte Filterblase zu verlassen, als miteinander zu kommunizieren, sich auszutauschen und aktiv zu suchen. Deshalb widme ich mich im nächsten Beitrag dem wichtigsten Meta-Wert für Content: der Community!

    Das Buch Filter Bubble: Wie wir im Internet entmündigt werden von Eli Pariser*,beleuchtet das Phänomen der Filterblasen und seine Folgen kritisch. Wer sich tiefer mit dem Thema auseinandersetzen möchte, findet hier interessante Denkanstöße.

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  • Content-Paradox: Zwischen Überfluss und Qualität

    Ein Gedanke aus meinem letzten Beitrag lässt mich nicht los: das Content-Paradox. Als jemand, der selbst Content kreiert, stelle ich mir immer wieder die Frage, wie wir mit der riesigen Menge an Inhalten umgehen Es ist ja schon irgendwie ein Paradoxon: Da behaupte ich, dass es zu viel Content gibt, und gleichzeitig trage ich als Videoproduzent mit FELIXVIDEO aktiv dazu bei.

    Wachstum anders denken: Qualität statt Quantität

    Ich bin keineswegs ein Wachstumsskeptiker. Wachstum ist wichtig, Wachstum schafft Wohlstand. Aber Wachstum muss nicht zwangsläufig immer über die Menge an Inhalten erreicht werden. Wachstum kann sich auch durch Qualität, mehr Tiefe oder ein spannendes, innovatives Experiment manifestieren. Entscheidend ist dabei, dass dieses Wachstum einen langfristigen Plan verfolgt. Das bedeutet, dass Handwerk und Storytelling stetig verbessert werden, damit die Inhalte am Ende tatsächlich im Gedächtnis bleiben. Und ich behaupte mal ganz frech, dass sich dieser Ansatz auf viele andere Bereiche der Wirtschaft übertragen lässt.

    Gib der Zeit eine Chance

    Wenn dein Lieblings-Content-Creator sich also mal etwas Zeit lässt oder der beste YouTuber wochenlang nichts Neues postet, übe dich in Geduld. Es kann sich lohnen. Gib der Zeit eine Chance, am besten in allen Bereichen des Lebens, auch wenn die Algorithmen von YouTube und Co. das vielleicht anders sehen.

    Dieses Content-Paradox und die Herausforderungen der Aufmerksamkeitsökonomie werden übrigens auch in Büchern wie ‚Die Aufmerksamkeitsfalle‘ von Johann Hari sehr gut beschrieben*, falls ihr euch tiefergehend damit beschäftigen wollt.

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